Demenz-Testungen
Bei einer Demenz lässt sich die Diagnose mit recht einfachen Mitteln sicher stellen. Die typischen Anzeichen, die Art, wie demente Menschen auftreten und eine sorgfältige Untersuchung führen schnell zu dem Verdacht, dass eine Demenz vorliegt.
Die infolge der Demenz entstandenen Gedächtnisdefizite lassen sich durch neuropsychologische Tests beurteilen. Der zur Diagnose einer Demenz am häufigsten verwendete Test ist die 15-minütige MMSE (Mini Mental State Examination). Daneben gibt es auch schnellere Tests zur Beurteilung einer Demenz und solche, die Schwächen der MMSE auszugleichen suchen: DemTect (Demenz-Detections-Test) und TFDD (Test zur Früherkennung von Demenzen mit Depressionsabgrenzung).
Diese Tests können besonders im Frühstadium der Demenz wichtige diagnostische Hinweise liefern. Auch Menschen, die den von Demenz Betroffenen nahe stehen und erste Veränderungen bemerkten, können hilfreiche Informationen zur Feststellung und Beurteilung der Hirnleistungsstörung beisteuern.
Um die Ursachen der Demenz zu klären, folgen weitere Untersuchungen. Zur Basisdiagnostik gehören eine gründliche körperliche Untersuchung, eine Blutuntersuchung sowie der Einsatz bildgebender (CT, MRT) und elektrophysiologischer Verfahren (EKG).
Je nach vermuteter Ursache können auch weitere, spezielle Diagnoseverfahren folgen (z.B. Genanalysen, SPECT oder Hirnwasseruntersuchung).
Die häufigste Form von Demenz, die Alzheimer-Krankheit, ist eine sogenannte Ausschlussdiagnose. Das bedeutet, sie ist erst dann diagnostizierbar, wenn andere Ursachen nicht infrage kommen.
Neuropsychologische Diagnostik
Die Bedeutung der Neuropsychologie im Rahmen der Demenzdiagnostik ergibt sich durch die eingangs getroffene Definition des Begriffs Demenz als ein Verbund einzelner Hirnfunktionsstörungen. Neuropsychologische Untersuchungsverfahren erlauben eine differenzierte Überprüfung einzelner kognitiver Funktionen. Im Fall der Demenzdiagnostik können so diagnostisch relevante Teilleistungen, strukturell voneinander abgegrenzt, untersucht werden, um ein Bild über vorhandene Beeinträchtigungen aber auch erhaltene Fähigkeiten zu erhalten.
Die Diagnose einer Demenz sollte immer durch die Ergebnisse einer ausführlichen neuropsychologischen Untersuchung begründet sein, um eine objektive Erfassung der Diagnosekriterien zu gewährleisten. Die dabei gewonnene differenzierte Beschreibung der kognitiven Beeinträchtigungen aber auch der erhaltenen Ressourcen ermöglicht eine Einschätzung des Schweregrads der Erkrankung, und liefert einen Ansatz für mögliche psychosoziale Therapiemaßnahmen und die Beratung der Angehörigen oder Bezugspersonen.
Darüber hinaus bringt eine umfassende neuropsychologische Demenzabklärung wichtige Hinweise für differentialdiagnostische Fragestellungen wie z.B. Aussagen über den Typ der Demenz oder die Unterscheidung zwischen Demenz und "Pseudo-Demenz", die durch eine depressive Erkrankung hervorgerufen wird.